Jugendliche der Gesamtschule Kürten setzten sich im Escape Room mit Extremismus und perfiden Strategien radikaler Organisationen auseinander
Jugendliche der
Gesamtschule Kürten setzten sich im Escape Room mit Extremismus und perfiden Strategien
radikaler Organisationen auseinander
Das Kommunale Integrationszentrum des Rheinisch-Bergischen Kreises und
die Gesamtschule Kürten haben gemeinsamen mit dem Helden e. V. zwei Workshops zur
Extremismus-Prävention für 60 Schülerinnen und Schüler aus der Jahrgangsstufe 9
durchgeführt. In einem sogenannten Escape Room mussten die Schülerinnen und
Schüler im Team Lösungen finden, um aus diesem – bildlich gesprochen – zu entkommen.
Dabei beschäftigten sie sich unter anderem mit den Themen Vorurteile,
Diskriminierung, Radikalisierung und Extremismus.
Fiktive
Hauptperson in der Geschichte des Escape Room ist Jonathan, der nicht zuletzt
durch eine schwierige private Situation in ein extremistisches Milieu
abrutscht. Die Kürtener Schülerinnen und Schüler setzten sich in Gruppen gemeinsam
damit auseinander, wie es dazu kommen konnte und durch das realitätsnahe Spiel wurden
die komplexen Themen für die Jugendlichen greifbar. Teamwork war dabei der
entscheidende Aspekt, um ans Ziel zu kommen. Ganz nebenbei wurden zudem Kommunikation
und die Fähigkeit Konflikte zu lösen, gestärkt. Durch den Handlungsort des Escape
Rooms erlebten die Jugendlichen die Thematik in einem spannenden und emotional
aufgeladenen Kontext, was die Erinnerung und Reflexion über das Erlebte
nachhaltig stärkt. Weiterhin gelang der Zugang zu dem Thema Extremismus
leichter durch das spielerische Format und Hemmungen, sich damit
auseinanderzusetzen, wurden abgebaut. „Die Schülerinnen und Schüler erkennen
dabei die perfiden und manipulativen Methoden extremistischer Gruppen“,
erläutern die Trainer Marvin Lönne und Daniel Kautz vom Helden e.V. und betonen
die Besonderheit, „dass die Jugendlichen unterbewusst durch das Erleben der
Situation im Escape Room lernen.“ Dieses Vorgehen kam bei den Schülerinnen und
Schülern richtig gut an, die begeistert waren. „Wir haben in der Gruppe sehr
gut zusammengearbeitet und erfahren, wie man mit Menschen, die sich
radikalisieren, umgehen kann auf sie zugehen kann“, fassen die Jugendlichen
nach dem Ende zusammen.
„Schulen
tragen eine wichtige Verantwortung, Jugendliche vor extremistischer
Beeinflussung zu schützen“, erklärt Barbara Grünjes-Zeilinger, Koordinatorin
des Netzwerks Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage beim Kommunalen
Integrationszentrum des Rheinisch-Bergischen Kreises und ergänzt, dass
„Angebote wie der Escape Room dazu beitragen können, gefährdete Schülerinnen
und Schüler frühzeitig zu erreichen.“ Das sieht auch Schulleiter Markus
Hintze-Neumann so, der sich über die „praxisnahe Ergänzung unseres Lehrplans,
der Themen wie Demokratie, Meinungsfreiheit und Extremismus beinhaltet, durch
den Escape Room“ freut. „Das innovative
und unkonventionelle Konzept erreicht auch Schülerinnen und Schüler, die sich
für die traditionellen Unterrichtsformate sonst weniger begeistern“, nennt der
Pädagoge einen weiteren positiven Effekt des Angebots.
Der
Escape Room griff verschiedene Themen auf und zeigte Auswege auf, um aus der
Extremismusfalle zu entkommen. Dazu zählten „Manipulation und Rekrutierung“, „Gruppenzwang
und Identität“, „Radikalisierung im Alltag“, „Gewalt und Konsequenzen“ sowie
„Zivilcourage und Prävention“.
Bilder
Bild 1: Die Jugendlichen der 9. Jahrgangsstufe der Gesamtschule Kürten suchten gemeinsam mit Trainer Daniel Kautz Wege aus dem Escape Room und lernten die perfiden Strategien extremistischer Organisationen kennen.
Bildquelle:
Alexander Schiele
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