Cambridgefahrt des Englisch LK
Alljährlich nach den
ersehnten Sommerferien, beginnt ja eigentlich wieder der ganz normale Alltag,
mit Schule, Lernen und noch mehr Schule. Dann wird man buchstäblich erschlagen von
neuen Informationen und Pflichten für das kommende Jahr.
Aber für einige
Jahrgangsstufen gibt es bereits nach einer Woche noch einmal eine komplette
Auszeit vom normalen Unterricht.
In der Q2 organisieren die Lehrer einiger LKs Studienreisen in
interessante Städte. Für uns, den Englisch-LK, ging es nach Cambridge.
Wir
starteten am Freitag, den 8. September. Das "Starten" ließ nur leider
etwas auf sich warten, denn unser heiß ersehnter Flieger nach London hatte
drei Stunden Verspätung ... wegen eines Bombenfunds nahe des Köln-Bonner
Flughafens. Die Wartezeit bestand für uns darin, einen fast menschenleeren
Flughafen anzugucken und uns zu unterhalten. Als Ausgleich bekamen wir einen Gutschein für ein Getränk an der
anliegenden Bar.
Stunden später begann das Boarding. Der Flug verlief dann ohne Probleme und wir erreichten den Flughafen London-Stansted in etwa 60 Minuten.
Stunden später begann das Boarding. Der Flug verlief dann ohne Probleme und wir erreichten den Flughafen London-Stansted in etwa 60 Minuten.
Es war inzwischen Abend
geworden und nach einer umfangreichen Kontrolle durch die Einreisebeamten ging
es zum Zug nach Cambridge. Als wir endlich in unserem Hostel ankamen, war es
nach 21 Uhr. Das Küchenpersonal hatte aber zum Glück das vorbestellte Abendessen warmgehalten.
Der Großteil der Zimmer
lag auf einem Gang mit ganzen vier Duschen und fünf Toiletten. "Das kann
ja ein Spaß werden", dachte ich mir. Zudem gab es entweder 6- oder 4-Bett
Zimmer, mit je einem Waschbecken. Nachdem wir dann etwas gegessen und uns
halbwegs eingerichtet hatten, begannen wir uns noch etwas in Cambridge
umzusehen und Hot-Spots für die nächsten Abende auszukundschaften. Der Tag hing
uns natürlich in den Knochen, weswegen wir auch früh wieder im Hostel waren und
uns aufs Ohr gelegt haben.
Am nächsten Morgen bekamen wir unser erstes Britisches Frühstück: Bohnen, Speck, Rühreier, Obst, Toast inklusive, sehr reichhaltig.
Die Nacht war zumindest
für mich nicht allzu gut gelaufen, denn zu sechst in einem Zimmer, mit nur
einem Fenster, das kann schon etwas warm und stickig werden.
Am Vormittag haben wir
uns Cambridge mit seinen vielen historischen Colleges angesehen. Diese kann man
nur von außen betrachten, denn für eine Besichtigung muss man reichlich zahlen.
Aber es gab auch sonst jede Menge zu sehen: nette Geschäfte, einen Markt, eine
Mall, Pubs und Cafés ...
Gegen Nachmittag sollte
der Tag mit einer Gondelfahrt (Punting) auf dem River Cam gekrönt werden, doch das Wetter und ein Missverständnis
machten uns zunächst einen Strich durch die Rechnung. Erstens wurde ein Ort
festgelegt, den wir als Gruppe falsch interpretiert haben und in den letzten 15 Minuten
vor Beginn der Fahrt mussten wir uns wie verrückt beeilen, um fast ans andere
Ende der Stadt zu kommen. Zweitens schüttete es bis zum geht nicht mehr,
weswegen wir das Ganze auf eine Stunde nach hinten verschoben haben. Doch dann
– very British indeed ! - klarte es ganz
plötzlich auf und wir konnten bei strahlend blauem Himmel unsere river tour antreten.
Diese Fahrt auf dem
Kanal der Universitäten, vorbei an gepflegten Gartenanlagen, imposanten
Gebäuden und unter romatischen Brücken
hindurch, war beeindruckend und wurde zu einem richtigen Erlebnis.
Am nächsten Tag brachen wir auf nach London ..., der Hauptstadt Großbritanniens, ein Hauch von der letzten großen europäischen Monarchie. Das musste doch pompös und riesig sein, dachte ich mir und ja, ich hatte recht. Diese Stadt hat solch ein Ausmaß, dass wir auch nach zwei Tagen mit Bus, U-Bahn und oft auch zu Fuß, längst nicht alles sehen, aber dennoch eine Menge Eindrücke mitnehmen konnten. Wir hatten natürlich mit Frau Stöhr und Frau Reiss-Kunde zwei London Experten und damit den perfekten Reiseführer immer mit dabei.
Sonntags beispielsweise
und nur dann, gibt es einen tollen Markt in der multikulturellen Bricklane, der Straße, die früher die
erste Adresse für Zuwanderer aus Pakistan und Bangladesh war. Hier tummeln sich
heute Straßenkünstler, Kunsthandwerker und andere Individualisten. Es gibt
Second-Hand Läden und Shops mit nützlichem
und unnützem Krimskrams. In zwei alten Hallen waren Essensstände aufgebaut, die
wohlriechende warme Gerichte aus aller Herren Länder anboten, für 5,6 oder 7
Pfund! Da konnte keiner widerstehen ...
Von da aus ging es zum
historischen Stadtzentrum, am Tower of
London vorbei zu den St. Katherine
Docks, über die Tower Bridge zu den
Glasbauten an der Themse. Nach einem langen Marsch – u.a. vorbei am Globe, dem Shakespeare Theater gingen
wir über die moderne Millenimum Bridge
ins Bankenviertel bis zu St. Paul's
Cathedral, die wir (weil es Sonntag war) umsonst betreten durften.
Von King's Cross aus fuhren wir schließlich nach Cambridge zurück.
Über die Hälfte der Zeit
war also nun schon mit Aktivitäten gefüllt und so ging es auch am nächsten Tag
weiter. Diesmal stand auf dem Plan: Eine Busfahrt durch interessante Orte nördlich
von Cambridge. Doch auf der Busfahrt, die den ganzen Tag dauerte, war
Beinfreiheit fehl am Platz.
Über jede einzelne ausführlich etwas zu erzählen, würde einfach
zu weit führen, aber so viel kann ich sagen, wir haben echt schöne Ortschaften
gesehen. Angefangen mit der Winterresidenz der "Royals" in
Sandringham, wo wir die Wohnräume der königlichen Familie und auch die
weitläufigen Gartenanlagen besichtigen konnten. Des Weiteren ein kleines
Fischerdörfchen, Hunstanton, wo wir das klassische Gericht "Fish and
Chips" (sehr lecker!) gegessen haben und den Ort mit einer kleinen
Wattwanderung, wenn man denn wollte, zum Leuchtturm des Dorfes abgeschlossen
haben.
Aber wen ich hier ganz
besonders loben muss, das ist unser Busfahrer, denn er fuhr uns nicht einfach
von A nach B, nein, er schmückte jede Fahrt mit interessanten Informationen zu
dem jeweiligen Orten aus, was die Fahrt um einiges interessanter gemacht hat.
Der Tag war definitiv um einiges angenehmer als die Tage davor, weil wir
diesmal nicht so viel laufen mussten, doch das änderte sich am nächsten Tag
schnell wieder, denn es stand wieder London auf dem Plan.
Camden Market |
Ja, schon wieder London, obwohl man das "schon" getrost wegstreichen kann. Wir machten uns früh auf den Weg, um ausreichend Zeit für das Regierungsviertel zu haben. Bevor es jedoch politisch wurde, fuhren wir nach Camden Town und Camden Market, wo wir entlang der Straße und in den umgebauten Pferdeställen die verrücktesten Kleidungsstücke, ausfallenen Schmuck, Kunsthandwerk etc. anschauen oder als Souvenir erwerben konnten, wo aber auch für jeden Geschmack Essbares angeboten wurde. Dementsprechend hatten wir auch lang genug Zeit uns umzuschauen.
Danach fuhren wir zum
Wohnsitz der königlichen Familie, dem Buckingham
Palace. Bei diesem Palast, verschlug es mir die Sprache. Klar, der Palast wurde
schon oft im Fernsehen gezeigt, doch in Wirklichkeit davor zu stehen, machte es
um einiges interessanter.
Downing Street |
Wir hatten wirklich
Glück mit dem Wetter und wir genossen –
trotz straffem Zeitplan - den Tag. Wir durchquerten zu Fuß den St. James Park und gelangten schließlich
zur Westminster Abbey. Bei diesem in
Gerüst gehüllten Bauwerk, verschlug es mir erneut die Sprache, doch ich war
nicht der einzige, dem es so erging. Danach ging es über den Hof der privaten
Eliteschule Westminster zu den Houses
of Parliament und durch das Regierungsviertel Whitehall bis zur Downing Street
10, dem Regierungssitz der Premierministerin.
Horse Guards |
Sehenswert ist auch die
Anlage und der Park der Horse Guards,
auch wenn es wohl diesmal keine berittenen Pferde zu sehen gab. Vom Trafalgar Square aus beendeten wir den
London-Besuch mit einer nächtlichen Busfahrt. Das Wetter hatte sich deutlich
verschlechtert und einige von uns waren froh im trockenen, warmen Bus zu sitzen.
Schlussendlich sahen wir nochmal einige Bauwerke im Schatten der Dunkelheit,
angestrahlt von vielen Lichtern. Unsere Fahrt ging zum Piccadilly
Circus, was zur Folge hatte, dass wir im Regen noch einige Meter laufen
mussten um zum nächsten Bus zu gelangen, der uns dann durch das Bankenviertel
hindurch zum Bahnhof brachte, von wo wir die Rückfahrt nach Cambridge antraten.
Ja, nun stand auch schon unser letzter Tag vor der Tür, das hieß zunächst einmal Packen. Wir hatten noch etwas Zeit, um etwas essen zu gehen und und noch einmal Cambridge anzuschauen. Andere Kleingruppen nutzten die Gelegenheit, das berühmte "King's College" zu besichtigen. Gegen 11 Uhr machten wir uns auf den Weg Richtung Flughafen, wo wir leider erst mit drei Stunden Verspätung, wegen eines Unwetters in Deutschland, starten konnten.
Diese fünf Tage werden wir alle wohl so schnell nicht vergessen und die Flüge ganz bestimmt nicht.
Diese fünf Tage werden wir alle wohl so schnell nicht vergessen und die Flüge ganz bestimmt nicht.
Ein Bericht von Adrian Bougas
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