Skifahrt der Oberstufe nach Matrei 2017


Freitag, 27.1.2017, gegen 20:00 Uhr: Eine Herde unterhopfter Jugendlicher tummelt sich an der Bushaltestelle ihrer geliebten Lern- und Erziehungsanstalt und blickt erwartungsvoll auf die kurvige Buseinfahrt in der Hoffnung auf baldige Rettung aus der klirrenden Januarkälte Kürtens in das in dieser Jahreszeit für sein tropisches Klima bekannte Skigebiet in Matrei/Osttirol.                                  
Doch wie so oft werden auch hier zu große Hoffnungen muntere Opfer des Schicksals, das die rädrige Erlösung anscheinend mit einem rollenden Hühnerkäfig oder einer Ryanair-Maschine verwechselte. Beste Voraussetzungen also für eine Woche voller Fun, Fun, Fun auf den schneeweißen Pisten Österreichs.
  Nach stundenlangem Manövrieren durch den wild leuchtenden Autobahndschungel, dessen ganze Pracht über die ganze Nacht dank der sehr abenteuerlichen Jobauslegung des Bagge..ähh Busfahrers, fröhlicher Körpergasverbreitung aus den hinteren Sitzreihen, sowie erwähnten menschenrechtlich fragwürdigen Beförderungsbedingungen von nahezu allen bewundert werden konnte, folgte dann doch noch die Ankunft im drei Sterne Hotel in Matrei. Mit durchschnittlich minus zwei Stunden Schlaf ging es dann direkt nach dem Ausleihen der Ski-Sachen zum ersten Mal auf den Berg, was im Nachhinein aber nicht ganz so lebensmüde war wie von den meisten erwartet.                                     
Also pesten die fortgeschrittenen Fahrer wie fast wache, nicht mit krakelenden Rufen der gruppenverantwortlichen Lehrer*innen im Nacken allerlei bunte Pisten herunter, während die Anfänger sich noch mit dem 15 Meter Hügel vor der Gondelstation mit Pizza und Pommes begnügten. Aller Anfang ist schwer. Soll sich aber bezahlt machen. Also früher oder später...                                                                                         
   Der Abend war dann, wie nahezu jeder, geprägt von einem unglaublich hochqualitativen und vor allem unfassbar abwechslungsreichen Abendessen und singenden Lehrern.               
  Frisch ausgeschlafen (haha) sollten dann an Tag zwei (oder drei?) gleich mehrere der neuen Möchtegern-Felix-Neureuther ihren Meister in der schwärzesten aller blauen Erhebungen suchen und finden: Gestärkt nach einem dem Abendessen in Punkto Reichhaltigkeit nichts nachstehenden Mittagessen, ging es für einen Teil der 15 Meter Hügel Bezwinger in den weißen Dschungel Matreis (oder einen gammeligen Ziehweg im Nadelwald, whatever), dessen einer erwähnter schwarz-blauer Abschnitt leider nicht Zeuge unserer neu erlernten Skiskillzzz, werden durfte (noch nicht!). Der Rest darf sich an dieser Stelle gerne dazu gedichtet werden. (Leser fördern oder so) Nur so viel: nicht nur Kugeln rollen...

 Aus purer Faulheit jetzt die weiteren Tage in der Schnellzusammenfassung: Berg hoch, fahr, fahr, roll, roll, roll, bumm, Kurzausflug ins Lienzer Krankenhaus (aber alles gut beim Betroffenen vong Gesundheit her nur 1 Prellung:), Berg runter, bumm, bumm, bumm, bumm, bumm, bumm, roll, roll, roll, bumm, bumm.
   Der vorletzte Abend war dann Zeit zum Eisstockschießen. Heißt: Während sich die eine Hälfte draußen gegenseitig die Spielsteine um die Ohren feuert (Wär es nur so dynamisch gewesen...), durfte sich die andere Gruppe im Vereinsheim von den geistigen Ergüsse und einem Sprachkurs unserer neugewonnenen österreichischen Freunde (Zwei Jungs, die buchstäblich aus dem Wald kamen und einfach auf der "Bahn" auftauchten...) lernen.

  Nach etlichen Stürzen, verdrehten Knien und mittlerweile in einem lustigen Blauton schimmernden Schienbeinen, war am Freitag, unserem letzten Tag auf der Piste, nun die vorher meterhohe Mauer zwischen Anfänger und Fortgeschrittenen praktisch niedergerissen und selbst die Schildfarbe einer Abfahrt war von nun an nicht mehr ausschlaggebend für ihren Charakter. Diese neue Erkenntnis wurde selbstverständlich direkt dem so hassvoll verlassenen Hügel von Tag zwei freudig überbracht, denn von nun an waren alle Pisten gleich. Selbst der Kackhügel.
   Und so gut dieses Ende für diesen Bericht und die komplette Fahrt gewesen wär, fehlt und fehlte noch immer des Dramas letzter Akt: der bunte Abend, ein sehr schwer zu erklärendes Ritual, das vielleicht auch gar nicht erklärt werden will und nach dem von jedem stumm unterzeichneten Pakt "What happens in Matrei, stays in Matrei" wahrscheinlich auch gar nicht erklärt werden darf, da man sich nach Teilen des von Schülern gestalteten Programms durchaus die Frage nach deren Oberstufentauglichkeit stellen darf.
   So wurde nach einem zweifelhaften Wetterbericht, zwei gesichteten T-Rexen und einer hochkompetenten Ski-Jury, der Abend unter dem Motto "Make Skifoan Great Again" mit der neuen gleichnamigen Ballade aus der Feder Herrn Neidhardts, vorgetragen von ihm und seiner Klampfe höchstpersönlich (mit etwaiger Unterstützung der knapp 50 anderen Leute im Raum), eingeleitet und anschließend in die hoteleigene Bar verlegt.
In diesem Sinne: Pipipihoppenpoppenpopeipidettendattentsch und Oh Manue Manue Manua, denn die Omma hört nie auf zu tanzen.

Ein Bericht von Mika Soriano Eupen

















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