Interview mit Direktkandidat Hinrich Schipper (SPD)

 

6 Fragen an... 

Hinrich Schipper (SPD) - Direktkandidat für den RBK bei der Bundestagswahl 2025

Hinrich Schipper (SPD) 



1. Wie gehen Sie mit den Themen Asylpolitik und Zuwanderung um, wenn Sie Teil der Regierung sind? Was wollen Sie ändern, was wollen Sie beibehalten?

„Die SPD steht für eine geregelte, faire und menschliche Asyl- und Zuwanderungspolitik. Schutzsuchende Menschen müssen auch weiterhin einen sicheren Zufluchtsort finden, und diejenigen, die zu uns kommen, um hier zu arbeiten, verdienen klare Regeln und echte Chancen. Wir wollen legale Zuwanderungswege stärken, Asylverfahren beschleunigen und Integrationsangebote wie Sprachkurse und Jobprogramme ausbauen. Gleichzeitig setzen wir uns auf EU-Ebene für eine gemeinsame Verteilung von Geflüchteten ein. Niemand darf in einem Europa der Werte im Stich gelassen werden. Integration bedeutet für uns nicht nur Aufnahme, sondern auch ein Miteinander, das unsere Gesellschaft stärkt und Vielfalt als Chance begreift.“

 

2. Wie sollte sich Deutschland geopolitisch im Hinblick auf die EU, die USA mit einem neuen Präsidenten, die NATO und die Unterstützung der Ukraine positionieren?

„In einer Zeit, in der die Welt im Umbruch ist und man sich auf wenig verlassen kann, was früher gegolten hat, ist für mich klarer als je zuvor: Ein geeintes und starkes Europa ist die Antwort. Deutschland muss stark in der EU bleiben und mit unseren europäischen Partnern enger zusammenarbeiten. Unsere Sicherheit ist eng mit der NATO verbunden, und wir sollten ein verlässlicher Partner bleiben. Die Unterstützung der Ukraine gegen die russische Aggression ist für den Schutz von Freiheit und Demokratie unverzichtbar. Europa muss geschlossen auftreten, um weltweit handlungsfähig zu sein – sei es in der Verteidigungspolitik, bei der Sicherung unserer Energieversorgung oder im Kampf gegen den Klimawandel. Und auch mit einem US-Präsident Trump, sollten wir den Versuch nicht aufgeben, den transatlantischen Dialog zu stärken und globale Herausforderungen gemeinsam anzugehen. Dabei ist es wichtig, dass Europa nicht nur als Juniorpartner auftritt, sondern selbstbewusst seine Interessen vertritt.“

 

3. Welche dringenden Probleme in der Bildungspolitik wollen Sie wie lösen?

„Bildung ist und bleibt ist der Schlüssel zur Zukunft. Wir wollen Kitas, Schulen und digitale Ausstattung besser finanzieren, die Ausbildung von Lehrer:innen stärken und Ganztagsangebote ausbauen. Besonders wichtig ist mir Chancengleichheit. Wer in unserer Gesellschaft die Chance bekommt, ein selbstbestimmtes, sicheres und erfüllendes Leben zu führen, hängt vor allem davon ab, welche Bildungschancen er oder sie bekommt. Das ist der Grund, warum die SPD früher so sehr für die Einführung der Gesamtschulen gekämpft hat. Aber die Chancen sind immer noch sehr ungleich verteilt: Kein Kind soll aufgrund der Herkunft benachteiligt sein. Wir brauchen modern ausgestattete Schulen, kleinere Klassen und mehr multiprofessionelle Teams, um individuellen Bedürfnissen besser gerecht zu werden. Um diese Ziele zu erreichen, muss der Bund den Bundesländern stärker unter die Arme greifen, und es braucht einen festen Bildungsinvestitionsfonds. Bildung ist nicht nur eine Aufgabe von heute, sondern eine Investition in morgen.“

 

4. Wie positionieren Sie sich bzgl. des Klimawandels und auf welche Energieträger soll Deutschland in Zukunft setzen und warum?

„Der Klimawandel ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Wir können und dürfen den Menschen nicht das Märchen erzählen, dass wir diese lösen können, ohne dass es Geld kostet und sich Dinge, an die wir uns gewöhnt haben, ändern müssen. Aber ich sage immer: „Die Natur verhandelt nicht mit uns!“. Was das bedeutet sehen wir derzeit fast täglich in den Nachrichten und es ist Eure Generation, die diese Folgen noch viel stärker zu spüren bekommen wird. Deutschland muss auf erneuerbare Energien wie Wind, Sonne und Wasserstoff setzen, um klimaneutral zu werden. Gleichzeitig brauchen wir eine soziale Absicherung, damit niemand durch den Klimaschutz überfordert wird. Die SPD setzt sich dafür ein, dass wir nicht nur klimaneutral, sondern auch energieunabhängig werden, indem wir den Ausbau der erneuerbaren Energien deutlich beschleunigen. Besonders wichtig ist uns, dass Klimaschutz Arbeitsplätze sichert und nicht gefährdet. Wir wollen den Strukturwandel aktiv gestalten und gleichzeitig die Bürger:innen durch Entlastungen, etwa bei den Strompreisen, unterstützen.“

 

 

5. Die Gemeinde Kürten ist durch die notwendige Sanierung der Gesamtschule Kürten mit Ausgaben von etwa 90 Millionen Euro konfrontiert. Welche Lösung sehen Sie als Direktkandidat, kleine Kommunen, wie Kürten, in der Aufrechterhaltung ihres Bildungsauftrages zu unterstützen?


„Diese Frage ist für mich als Kürtener natürlich besonders wichtig! Diese 90 Millionen, oder am Ende vielleicht sogar über 100 Millionen, die für die Schule fehlen, sind für mich nicht nur eine Zahl. Ich bin Kürtener, ich lebe hier, meine Kinder auch und vielleicht irgendwann meine Enkelkinder. Ich habe lange in Kürten Politik gemacht, ich weiß also, was die Gesamtschule für die Gemeinde bedeutet und fühle mich persönlich sehr verantwortlich und betroffen. Dieses Problem muss gelöst werden.  Die Sanierung der Schule zeigt aber auch ein grundsätzliches Problem in Deutschland, das wir angehen müssen. Es ist unbedingt notwendig, dass der Bund Kommunen stärker unterstützt. Schulen sind eine zentrale Aufgabe, und Gemeinden wie Kürten dürfen mit solchen Kosten nicht allein gelassen werden. Ich setze mich dafür ein, dass es mehr Bundesmittel für Bildungsinvestitionen gibt, besonders für kleinere Kommunen. Es braucht gezielte Förderprogramme, die nicht nur Großstädte, sondern auch ländliche Gemeinden erreichen. Investitionen in Bildung sind Investitionen in die Zukunft, und die Bundesregierung muss dafür Sorge tragen, dass jede Kommune ihren Bildungsauftrag erfüllen kann, ohne finanziell unterzugehen.“

 

6. Gibt es etwas, das Sie unbedingt noch loswerden wollen?

„Ich möchte die Schülerinnen und Schüler ermutigen, sich einzumischen, ihre Meinung zu sagen und sich politisch zu engagieren. Die Zukunft gehört euch, und es ist wichtig, dass ihr sie aktiv mitgestaltet.  Egal ob bei der Juniorwahl oder später bei echten Wahlen: Eure Stimme zählt, und ihr habt die Kraft, die Richtung zu bestimmen, in die unser Land geht. Auch außerhalb der Wahlzeiten könnt ihr mitwirken: Diskutiert, engagiert Euch in einer Partei, bringt euch in Initiativen ein oder nutzt Social Media, um Themen sichtbar zu machen. Politik lebt von euch und euren Ideen. Und gerade in der heutigen Zeit braucht es Euch. Meine Generation hat immer geglaubt, dass Demokratie und Freiheit für immer gesichert sind. Leider erleben wir, dass das vielleicht nicht so ist. Es braucht jetzt Menschen, die dafür kämpfen und sich einsetzen und vor allem Euch junge Generation!

Und: Wählt keine Faschisten oder Naziparteien, eine Partei wie die AfD will unsere Demokratie zerstören. Das würde uns allen schaden!


Hinrich Schipper (SPD)

www.hinni.de


Bildquelle: SPD-Parteivorstand Berlin.

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