Heike Engels / SPD
1. Angela
Merkels "Wir schaffen das" hinsichtlich der Zuwanderung wird in der
Bevölkerung mittlerweile teilweise kritisch gesehen. Wie gehen Sie mit den
Themen Asylpolitik und Zuwanderung um, wenn Sie Teil der Regierung sind? Was
wollen Sie ändern, was wollen Sie beibehalten?
Den
Schwerpunkt bei dem Thema setze ich klar auf die Integration der Menschen.
Viele Menschen die auf der Flucht vor Hunger, Krieg und Armut sind, haben bei
uns ein neues Zuhause gefunden – und dies soll auch so bleiben. Wir wollen den
Menschen helfen sich hier zu integrieren und zwar in allen Bereichen. Auf
Grundlage der Werte unseres Grundgesetzes sollen die Menschen Integration im
Bereich Bildung, Arbeiten und Wohnen erfahren. Hierzu zählen auch Sprachkurse,
aber auch die Ausweitung der kommunalen Integrationszentren.
Zudem
bin ich der Meinung, dass wir schneller entscheiden müssen wer bei uns bleiben
kann – oder wer eben nicht. Daher müssen Asylverfahren beschleunigt werden, um
den Menschen, die hier bleiben, auch eine gelungene Integration zu bieten.
2. Viele
Hörsäle in NRW sind überfüllt, mit welchen Mitteln kann die Lehre verbessert
werden? Sind Studiengebühren ein Weg dazu?
Als
Studentin saß ich selbst öfter auf der Treppe, weil einfach nicht genug Plätze
vorhanden waren – und das ist wirklich nicht bequem :D! Investitionen in
Bildung sind wichtig, denn hier geht es um unsere Zukunft! Wo mehr Professoren
benötigt werden, müssen wir noch einstellen. Generell möchte ich aber auch ein
Streaming-Angebot an Universitäten, so dass Pendler für eine Vorlesung auch von
Zuhause aus die Vorlesung verfolgen können. Zudem bieten Videos von dem
Lernstoff auch eine gute Wiederholungsmöglichkeit!
Studiengebühren
lehne ich ab, denn Bildung darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängig sein.
Wer 2,3 oder mehr Nebenjobs parallel zur Uni ausführt hat weniger Zeit zum Lernen und läuft so schnell Gefahr über die Regelstudienzeit zu kommen. Um
Studenten finanziell zu entlasten, bedarf es mehr bezahlbaren Wohnraum sowie
eines leichteren Zugangs zum BaföG.
3. Im
Fokus der Bildungspolitik stehen Vor- und Nachteile von G8 und G9, manchmal hat
man den Eindruck, niemand will sich festlegen, welches System nun das Richtige
sei. Wie stehen Sie dazu?
Für
mich ist G9 der bessere Weg, denn Druck haben wir im Leben noch genug. Wichtiger
als ein schnelles Abitur ist ein guter Abschluss! Die SPD möchte daher die
Unterstufe wieder auf 10 Schuljahre verlängern, so dass jeder nach der
10.Klasse einen Abschluss hat. Im Anschluss sollen die Schüler/innen selber
darüber bestimmen G8 oder G9 zu machen. Da ich zurück zu G9 möchte, ist es
wichtig, dass alle Gymnasien diese Möglichkeit anbieten! Die Forderung von FDP
und CDU, bei der die Schule entscheidet, ist nicht für den ländlichen Raum
geeignet, wo es evtl. weniger Schulen zur Auswahl gibt!
4.
Kleinere Klassen, Lehrer-Doppelbesetzung, unter diesen und weiteren Vorzeichen
stand die Einführung der Inklusion. In den Schulen sieht die Realität leider
oft anders aus. Ein toller Ansatz, nicht ausreichend von der Politik
durchdacht?
Definitiv
leider ja! Inklusion ist für unsere Gesellschaft wichtig und sollte schon in
der Kita anfangen! An Schulen muss schnellstmöglich nachgesteuert werden – denn
wir möchten kein Kind zurücklassen.
5. In
ländlichen Regionen ist die Mobilität ein viel diskutiertes Thema, nicht nur
unter den Jugendlichen. Wie schaffen Sie es, möglichst vielen Menschen,
z.B. Schüler/innen, Pendlern und Rentnern, bestmögliche Mobilität zu
ermöglichen?
Der ÖPNV
muss ganz klar erweitert werden. Bessere Taktzeiten die auch an die neuen
Arbeits- und Freizeitverhalten angepasst sind, aber auch bessere Anbindungen.
Das Sozialticket muss definitiv erhalten bleiben. Zudem soll es zukünftig auch
ein Ticket für Auszubildende geben, denn die haben meist genauso wenig Geld wie
Studenten. Aber auch der Ausbau unserer Verkehrsinfrastruktur wird hier ein
wichtiges Thema: Effizientes Baustellenmanagement, anwohnerverträglich, Nacht-
und Wochenendarbeiten und ,wo es sinnvoll ist, Komplettsperrungen, um die
Bauarbeiten zügig voranzutreiben. In Kombination mit dem Ausbau von
Radschnellwegen möchte ich mich so dafür einsetzen, schneller von A nach B zu
gelangen.
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