Stellungnahme zur aktuellen Situation der Sanierung an der Gesamtschule Kürten

Stellungnahme zur aktuellen Situation der Sanierung an der Gesamtschule Kürten

Sehr geehrte Damen und Herren, Lehrer*innen, Schüler*innen und Eltern,

 in der letzten Ratssitzung vom 29.09.2021 wurde der Planungsstop an unserer Schule beschlossen. Aus der Perspektive der Schülerschaft ein Beschluss, der unseren Schulalltag weiter ungemein beeinträchtigen wird. Mit dieser Stellungnahme bezüglich der Thematik ,,Umbau der Gesamtschule Kürten”, wollen wir die Not der Schüler*innen und vor allem die damit verbundene Relevanz des Umbaus darstellen. Dazu hat sich die Schülervertetung die Mängel der Schule erneut angeschaut.

 Seitens CDU und SPD wurde klargestellt, dass die Kostenhöhe von 63 Millionen Euro zu risikoreich und laufende Projekte (Sanierung Jugendzentrum Kürten, Straßenerneuerungen) nebenbei noch abzubezahlen seien. Die beiden Parteien wünschen sich eine neue Ausrichtung der Grundidee und die Fokussierung auf die Notwendigkeiten, wie beispielsweise den Raumbedarf zu decken. Dazu ergänzt die SPD, dass sie noch andere Gruppierungen hätten und das Kürtener Volk nicht nur aus Eltern der Gesamtschule Kürten bestehe.

Doch unsere Frage an die Kritiker des Umbaus ist : Was ist notwendig an unserer Schule? Soll unsere Schule weitere Jahre von Provisorien leben? Wie sollen wir Schüler*innen uns fühlen, wenn wir unsere meiste Zeit in heruntergekommenen Räumen verbringen?

Es macht den Anschein als, wenn unsere Schule es nicht wert wäre und es auch mit dieser Investition noch nicht wären, obwohl wir die Zukunft sind. Die Gesamtschule Kürten besitzt einen hohen Stellenwert in unserer Gemeinde und ist ein markantes Merkmal von Kürten. Das Erschreckende ist allerdings, dass viele Mängel schon gar nicht mehr wahrgenommen werden und zur Normalität des Schulalltags geworden sind. Der Raumbedarf ist notwendig und war auch einer der ausschlaggebenden Gründe, die zu den Umbauplanungen geführt haben. Aber unsere Schule braucht mehr als nur Räume.

Was passiert mit den Fenstern im Hauptgebäude, die mit verdunstetem Wasser die Sicht der Schüler blockieren, sowie mit den Fenstern, die teilweise nicht einmal aufgehen, ganz abgesehen von dem Schimmel an den Fenstern? Neben den Fenstern gibt es noch unzählige weitere Mängel, auf die exemplarisch im Folgenden eingegangen wird: Fensterbänke, die fast schon abfallen oder an denen lose Kabel herumhängen. Verdunkelungen, die nicht bedient werden können oder gar komplett fehlen. Des Weiteren die Isolierung der Fenster. Die Schule ,,verbrennt” ihr Geld durch ungespeicherte Wärme, die verloren geht. Das Risiko, dass man von einer Lampe erschlagen wird, ist gar nicht so gering, zumal sie häufig zersplittert sind oder instabil wirken. Schimmel in den Waschbecken, Löcher oder komplette Risse in den Wänden oder im Boden, lose Deckenplatten, Abblättern des Putzes, klemmende Türen und vieles mehr. Und hier wurde noch nicht einmal die Sporthalle mitbedacht, die laut der Verwaltung nicht mehr richtig nutzbar sei. Es geht hier um eine ganze Liste von Notwendigkeiten, die mit einer grundlegenden und gründlichen Sanierung einfacher zu beseitigen wären, als mit immer wiederkehrenden Provisorien oder mit dem notdürftigen ,,Flicken” offensichtlicher Mängel.

Ein Provisorium ist eine vorläufige Lösung und dies ist der jetzige Zustand der Gesamtschule Kürten. Seit mehreren Jahren nutzen wir hier keine langfristigen Lösungen, da man uns die Sanierung versprochen hat. Ein Argument war es immer, dass es sich nicht mehr lohnen würde, etwas neu zu machen, da der Umbau bald beginnen würde. Aber bis auf den neuen Parkplatz, der auch nur von Lehrer*innen, Eltern und Schüler*innen der Oberstufe oder des Sportplatzes genutzt werden kann, gab es keine weiteren Besserungen für die Gesamtheit der Schüler*innen der Gesamtschule Kürten. Vom Umbau hat also bis jetzt auch der Sportplatz profitiert. Diese Schule bietet sehr viele Möglichkeiten, die nicht nur die Schüler*innen selbst betreffen, auch die Gemeinde kann davon profitieren. Die Bücherei ist öffentlich, in der Aula können außerschulische Veranstaltungen ausgerichtet werden und wenn die Sporthalle noch dazu saniert werden würde, dann könnten sogar Großveranstaltungen und Breitensport stattfinden, sowie für den normalen Schulsport unter idealen Voraussetzung. Das Volk besteht nicht nur aus den Eltern der Gesamtschule Kürten, aber die Gesamtschule Kürten besteht auch nicht nur aus den Eltern oder Schüler*innen, sondern kann für eine Steigerung der Lebensqualität für die gesamte Gemeinde Kürten sorgen.

Auch die Lehrer leiden unter dieser Situation, zwei Toiletten für rund 80 Lehrer sind einfach zu wenig und es wird erwartet, dass sie ihren Unterricht unter schlechten Bedingungen ausrichten müssen. Schlechtes oder teilweise nicht funktionierendes Internet spielt dabei auch eine sehr große Rolle.

Unsere Schule ist nicht mehr zeitgemäß und sollte auf die Zukunft ausgerichtet werden. Es sollten die vorläufigen Lösungen durch endgültige ersetzt werden! Wir Schüler*innen bzw. die ganze Jugend Kürtens stellt die Zukunft dar und sollte mit allen Mitteln gefördert werden. Warum sollen sie nicht durch gute zukunftsweisende Bildung gefördert werden in einer zeitgemäß ausgestatteten Schule, anstatt in einem  Jugendzentrum?

Seitens der kompletten Schülerschaft bedanken wir uns herzlich bei den Beteiligten, die sich für den Umbau aussprechen und in verschiedensten Formen Unterstützung leisten!

Wir hoffen, dass dieses Statement zeigt, wie wir Schüler*innen die Situation erleben und sich das Projekt zu etwas Positiven weiterentwickelt, sodass wir demnächst vor Ergebnissen stehen können.

Mit freundlichen Grüßen

Joana Lampret (Schülersprecherin) und das Schülervertretungsteam


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