Poetry Slam der Stufe 11 - Die Gewinner

Am 4.11. veranstaltete der Deutschkurs von Frau Klein einen Poetry Slam. Aus den zahlreichen gelungenen Beiträgen wurden drei Finalisten gewählt:


Platz 3: Kind sein (Lotta Westdorf)

Die Uhr tickt, der Druck steigt
Noch so viel zu tun in so kurzer Zeit
und ist man fertig, kommt sofort das nächste
es scheint, man hätte alles im Griff,
doch insgeheim wünscht man sich

Nochmal klein sein.
nochmal frei sein,
das Leben zu genießen,
mit dem Stress abzuschließen.

Man arbeitet, man lernt, man hetzt,
wird selten dafür geschätzt,
man will es den anderen recht machen,
doch dabei vergisst man zu leben
und dann beginnen die Probleme,
denn eigentlich wünscht sich jeder

Nochmal klein sein.
nochmal frei sein,
das Leben zu genießen,
mit dem Stress abzuschließen.

Im Sandkasten gesessen und Dreck gegessen,
aus jedem Gegenstand ein Spiel gemacht,
von Sofa zu Sofa über Lava gesprungen,
mit Freunden gespielt, gelacht, gesungen.
Wie oft denkt man wehmütig daran zurück,
denn eigentlich wünscht man sich

Nochmal klein sein,
nochmal frei sein,
das Leben zu genießen,
mit dem Stress abzuschließen.

Unser Leben ist zu vollgestopft,
die Zeit ist zu knapp,
schon bald läuft sie ab,
darum nutzt sie gut:

Seid nochmal klein,
seid nochmal frei,
genießt das Leben
auf allen Wegen.




Platz 2: Ohne Titel (Dominic Beginn)

Frau Klein fragte, ob wir einen Slam schreiben könnten, meine Antwort war wie ein Wohnzimmer: Lässt sich einrichten.

Also wieder in die Schule,
die ist nicht nur für Streber, Nerds, sondern auch für die Coolen.
Um 5:30 aufstehen, so muss das,
am Abend davor ne Kippe gedreht, damit ich heute den Bus nicht verpass.

Wie gesagt, mein Wecker klingelt nullfünfhundertdreißig,
heute Mathearbeit, ich weiß, die verscheiß ich.
Aber eine 6 ist nur eine Zahl von vielen,
damals, Kindergarten, 10 Stunden nur spielen,
heute sechs Stunden Klausur, danach an den Händen Schwielen.

Ich komm an, begrüß alle Bros, jeden einzelnen Jung,
früher dachtet ihr, wir wären dumm, doch Abi muss wegen Bildung.
Wir klauten Brieftaschen, mussten Geld waschen,
ich hab schon Straßenabi, das, was gelehrt wurde, waren Schnapsflaschen.
Und jetzt erste Stunde, ich will mich konzentrieren,
geht aber nicht, weil Handy nur am Vibrieren.

„Jo, wann kommst du wieder raus
In unser Drogenlabor Codename Clubhaus?“
- „Diggi, ich kann nicht einfach gehen…Hab jetzt Pflichten und muss Regeln beachten.“
Und die H…söhne von Freunden fingen alle an zu lachen.

Und alle Lehrer meinen „Sei nett, beschütz die Kleinen und sei lieb“
Wenn so jeder wär, gäb’s keinen Krieg.

(…)

Echt erstaunlich, wie ein Lehrer ausrasten kann.
Vor (…) hätt sogar Andreas von „Frauentausch“ Angst.
Und manche Lehrer wollen mich erledigen,
zum Glück kann man bei mir noch keine Karriere beschädigen.

So anstrengend, die Schule, jede Pause mindestens eine Kippe,
muss zur Brücke,
wenn sich ein Jüngerer in den Weg stellt, gibt es Tritte.

Was ich sagen will, ist, dass Schule ziemlich kurios ist, muss ich mich wiederholen?
Alle außer mir sind wie schlechte Taschenrechner, Euch fehlt die Vision (Division).

Ich frag euch, wer mag die Schule, und die Antwort ist wie „Ecke“ auf Englisch: corner (Keiner).
Im Vergleich zu euch bin ich Goethe, Klassiker (klar, sicka)

Wenn der Hausmeister heimlich die Türen verschließt, flüstert er: „Ich verriegel den Knast“ -
das war doch mal ein abschließender Satz.



Platz 1: Deine Zeit

Stell dich auf den Platz.
Lass das Scheinwerferlicht auf dich niederstrahlen,
nimm deinen Mut zusammen und schieß den Ball.
Lass dich nicht unterkriegen
zwischen Frustration und Verwunderung,
Trauer und Freude,
Angst und Selbstbewusstsein.
Denke immer daran:

Steh wieder auf
Beende deinen Lauf
Zeig der Welt, was du kannst
und dass du dich nicht nur verschanzt.
Jetzt ist es soweit
Es ist deine Zeit!

Stell dich auf die Bühne.
Lass die Blicke des Publikums an dir abprallen,
konzentrier dich auf dich und dein Instrument.
Du bist in deiner eigenen Welt.
Fang an zu spielen.
Zwischen Abgrund und Aufstieg,
Schätzung und Ablehnung,
Gefallen und Hass.
Denke immer daran:

Steh wieder auf
Beende deinen Lauf
Zeig der Welt, was du kannst
und dass du dich nicht verschanzt.
Jetzt ist es soweit
Es ist deine Zeit!

Stell dich an einen wunderschönen Ort.
Die Blumen blühen um dich herum.
Atme die frische salzige Luft ein.
Spüre, wie der Wind deine Haare zerzaust,
und das Gefühl, glücklich zu sein.
Mit Glück und Liebe,
Zuversicht und Selbstbewusstsein,
Beginn und Ziel.
Denke immer daran:

Du bist aufgestanden
Du hast deinen Lauf beendet,
der Welt gezeigt, was du kannst
und dich nicht mehr verschanzt.
Jetzt ist es soweit
Es ist deine Zeit.

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