Interview mit Herrn Kummerfeldt

Wie viele von euch wissen, geht Herr Kummerfeldt nach den Sommerferien leider in Rente. Deshalb haben wir ihn nochmal nach seinen schönsten Erinnerungen und vielen anderen Sachen gefragt.


Sind Sie traurig, dass Sie in Rente gehen oder freuen Sie sich ?
Ich freue mich, dass ich so lange hier bleiben konnte, aber jetzt freue ich mich auch in Rente gehen zu können.

Was werden Sie vermissen ?
 Dass ich mit vielen netten Leuten quatschen konnte, ohne mich jedes Mal verabreden zu müssen. Außerdem denke ich, wird es mir fehlen eine langfristige Aufgabe zu haben, die man regelmäßig hat.

Worauf freuen Sie sich ?
 Ich freue mich vor allem auf zwei Sachen, einmal auf das Segeln und zum anderen zu meiner Freundin zu ziehen, dann hat das ewige Hin- und Herfahren ein Ende.

Haben Sie Pläne ?
Ja, ich habe einen Segelurlaub für vier Monate in die Karibik gebucht. Dann habe ich noch zwei Pläne, die aber noch nicht gebucht sind. Das wären zum einem, dass ich gerne von den Kanarischen Inseln in die Karibik segeln würde, so wie Kolumbus, und zum anderen würde ich gerne eine Reise mit dem Wohnmobil zum Nordkap machen.

Warum haben Sie sich für den Beruf ,,Lehrer‘‘ entschieden? Und war es die richtige Entscheidung?
Ich war damals mitten im Mathematik Studium und merkte dann, dass es wenig Berufsmöglichkeiten gab, die mir Spaß machen würden. Deshalb habe ich mich dann für den Beruf ,,Lehrer‘‘ entschieden. Also, es war sozusagen halb gezwungen, halb gewollt. Am Anfang fiel mir es sehr schwer und hat mir nicht so gefallen. Aber jetzt mit der Zeit gefällt es mir sehr gut. Obwohl mir auch ein Beruf mit Holz Spaß gemacht hätte, wo man ein Ergebnis sieht. Wie zum Beispiel Tischler oder ähnliches.   
                
Was war das schönste Erlebnis?
Da fallen mir besonders die Fahrten ein. Zum Beispiel haben wir eine Fahrt direkt nach der Wende in die damals Neuen Bundesländer gemacht, nach Weimar, Wittenberg und Leipzig. Da war es natürlich besonders spannend zu sehen, was sich alles verändert hatte. Aber auch eine Fahrradtour nach Bad Honnef bleibt mir im Gedächtnis. Ein anderes tolles Erlebnis  war auf einer Fahrt, wo gerade die Overhead Projektoren auf den Markt gekommen sind, da konnten wir einen mitnehmen und so draußen, an einer Hauswand, ganz groß, ein  Konzert von den Wise Guys  sehen, das war toll! 

Gab es traurige Erlebnisse? 
Ja, zum einem gab es schwierige Auseinandersetzungen mit Schülern, sowie mit Eltern und der Schulleitung. Zum anderen sind zwei Schüler gestorben. Einer hatte sich das Leben genommen, ein anderer war schwer krank.

Haben Ihnen die Schüler den letzten Nerv geraubt?
Ja, einige haben mir den vorletzten Nerv geraubt. Das sind immer so 2-3 Schüler pro Klasse.

Was wäre Ihr zweiter Traumberuf?
Wie schon gesagt, wäre das ein Beruf mit Holz, zum Beispiel Tischler oder Schreiner.

Würden Sie sich mit der heutigen Sicht nochmal für den Beruf "Lehrer" entscheiden?
Also wenn ich sehe, wie ich damals war und wie viele Probleme ich mit diesem Beruf hatte, denke ich war es keine gute Entscheidung. Hätte ich einen anderen Beruf gemacht, hätte ich vielleicht nicht diese Probleme gehabt. Aber wenn ich mich mit meiner heutigen Weisheit und meinem Wissen für einen Beruf entscheiden müsste, dann würde ich nochmal Lehrer werden.

Glauben Sie, Sie waren ein guter Lehrer?
Ich glaube, für die meisten Schüler ja.

Bereuen Sie die Fächerwahl oder sind Sie damit zufrieden?
Ja ich bin sehr zufrieden, meine Fächer haben sich als Glücksgriff gezeigt. Da Mathe einfach zu korrigieren ist und ein Fach ist, womit man ernst genommen wird. Und Religion ist ein Fach, in dem man mit den Schülern über persönliche Dinge reden kann.

Warum haben Sie die Fächer gewählt?
Also Mathe habe ich gewählt, weil ich das einfach konnte. Religion habe ich gewählt, weil es zum einem ein Hobby von mir ist und ich da schon Vorkenntnisse hatte, zum anderen aber auch weil man Reli abends studieren konnte, da ich es ja nachstudiert habe.


Wenn Sie sich auf eine Zeitreise begeben könnten, was würden Sie gerne nochmal erleben und was würden Sie gerne ändern?
Ich würde mich darum kümmern, dass ich immer eine fünfte Klasse bekomme, mit der ich dann weiter gehen würde und ich würde mir wieder so eine nette Klassenlehrer- Partner/in suchen wie die letzten fünf Jahre.

Können Sie Lustlosigkeit der Schüler manchmal auch verstehen?
Die Lustlosigkeit am Stoff ja, also wenn ein Schüler im Matheunterricht heimlich ein Buch unter dem Tisch lesen würde, könnte ich das verstehen. Was ich dagegen nicht verstehen kann, ist das man auf gar nichts Lust hat.

Waren Sie selber ein motivierter Schüler?
Ja, aber nur in den Fächern die mich auch interessierten, also Mathe und die Naturwissenschaften.

Kommen Sie uns mal besuchen?
Ja, ich hoffe doch.

Welche Frage beschäftigt Sie?
Ich habe mich immer gefragt, ob Gesamtschulen für alle Schüler das Richtige sind. Meine Erfahrungen mit meinen eigenen Kindern sprechen leider dagegen, aber ich versuche trotzdem daran zu glauben.

                                                                                                            Ein Interview von Elena Radix 

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